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mFUND-Konferenz 2023: Volker Wissing hält auf einer Bühne eine Rede

Quelle: BMDV

„Die Mobilität der Zukunft – äh, klingt ja toll, aber wer macht denn die?“, fragt eine Frauenstimme aus dem Hintergrund im neuen Imagefilm des mFUND. Die Antwort darauf lautet: kluge Köpfe an deutschen Hochschulen, in Unternehmen, Start-ups, Kommunen, Vereinen und Behörden. Diese klugen Köpfe, die etwa Künstliche Intelligenz und Sensoren für ihre Forschungsvorhaben nutzen und an automatisiertem Fahren und prädiktiver Instandhaltung von Infrastrukturbauwerken arbeiten, kamen am 12. Dezember auf der jährlich stattfindenden mFUND-Konferenz im dbb forum in Berlin zu Austausch und Vernetzung zusammen. Moderiert wurde die Veranstaltung wie im Vorjahr von Andrea Thilo.

Bundesminister Volker Wissing eröffnete vor über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Treffen der Mobilitätsforschung und -entwicklung. In seinem Grußwort betonte er nicht nur, wie wichtig die Erhebung und das Teilen von Daten für eine zukunftssichere Mobilität ist, sondern auch die Erfolge der bisherigen Zusammenarbeit im Förderprogramm mFUND:

Die nächsten Stunden werden erneut zeigen, welches enorme Potenzial Daten haben und welche Chancen sie eröffnen. Um sie zu nutzen, arbeiten wir zusammen: Sie entwickeln großartige Ideen und Angebote. Wir fördern diese. Und gemeinsam schreiben wir eine Erfolgsgeschichte. So konnten wir seit 2016 bereits mehr als 500 mFUND-Projekte mit mehr als 350 Millionen Euro unterstützen.

Barrieren erst erfassen, dann abbauen

Das Motto der siebten mFUND-Konferenz lautete: „Mobilität für alle – Open Data für einen inklusiven Verkehrssektor.“ Das Thema Inklusion zog sich als roter Faden durch die Veranstaltung.

Der Bundesminister wies in seiner Rede darauf hin, dass Barrieren im Nahverkehr nur dann beseitigt werden können, wenn sie möglichst umfassend erfasst werden. Angesprochen waren die Forschungsteams der Projekte, aber auch Bürgerinnen und Bürger, die sich mit frei verfügbaren Erfassungs-Apps wie App OpenStop an der Datenerhebung beteiligen können.

Keynote-Speaker Jürgen Roß, der beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) den Bereich Planung und Fahrgastinformation leitet, stellte die „VBB easy“-App vor. Deren Name ist Programm. Die Sprache ist einfach, die Bedienbarkeit noch einfacher. Barrierefreie Routen werden angezeigt, Informationen Schritt für Schritt erklärt. Die App soll wirklich allen Menschen dienen, die innerhalb der Verbundgrenzen mit Bus und Bahn fahren wollen. Ein besonderer Clou: die sogenannte Hilfe-Person-Funktion, mit der eine ausgewählte Vertrauensperson per Video-Call Hilfestellung geben kann.

Auf der großen Bühne der mFUND-Konferenz kam Kevin Kampe, Selbstvertreter im Beirat der Caritas Wohnen im Erzbistum Paderborn, zu Wort. Er erläuterte – aus der Sicht eines Betroffenen – die kleinen und großen Hindernisse, die Menschen mit Behinderungen bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln überwinden müssen. Die Frage, wie Verkehr in Deutschland mit Hilfe von Daten barrierefrei gestaltet werden kann, dominierte auch die anschließende Panel-Diskussionmit Kevin Kampe, Ute Dohmann-Bannenberg, Referentin der Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V., Oliver May-Beckmann, Geschäftsführer Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube) und Benjamin Brake, Abteilungsleiter Digital- und Datenpolitik beim BMDV.

mFUND-Jahresthema 2024: Fokus auf Vernetzung, Verwertung und Wirkung

Ein Projektpitch zur Entwicklung barrierefreier Apps, ein Workshop zu Barrierefreiheit im Förderprojekt sowie Präsentationen zu flexiblen Mobilitätsangeboten in ländlichen Räumen und auf der ersten und letzten Meile ergänzten den inklusiven Charakter der Veranstaltung. Dabei wurde deutlich, dass Inklusion im Verkehr als Überwindung baulicher, digitaler und sozialer Barrieren verstanden wird. Selbstverständlich war auch in diesem Jahr die mFUND-Konferenz selbst wieder vollständig barrierefrei zugänglich.

Insgesamt wurden parallel vier Bühnen mit Fachforen und Workshops bespielt und ein Großteil des mFUND-Themenspektrums abgebildet. Datengetriebene Innovationen für alle Verkehrsträger – von der Schiene über gemeinsam genutzte Lufträume (U-Spaces) bis zum Verkehr auf Straße und Wasserstraße – inspirierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Beim der Veranstaltungsabschluss zog Frank Krüger, Leiter der Unterabteilung Datenpolitik und digitale Innovationen im BMDV, gemeinsam mit Moderatorin Andrea Thilo Bilanz zu Konferenz und Förderjahr und gab das Jahresthema des mFUND 2024 bekannt: Open Data für neue Geschäftsmodelle in der Mobilität. Ziel ist es, die geförderten Projekte bei der Verwertung ihrer Ergebnisse zu unterstützen. Das BMDV legt deshalb im kommenden Jahr einen besonderen Fokus auf die Verwertung von digitalen Lösungen, Anwendungen und Verfahren und die Skalierung der unterlegten Geschäftsmodelle.