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Stefan Schnorr auf der Bühne vor Publikum beim Nationalem Forum für Fernerkundung und Copernicus

Quelle: Copernicus wirkt, Dirk Michael Deckbar/Event Consult GmbH

Unter dem Motto „Copernicus wirkt“ werden beim diesjährigen Nationalen Forum für Fernerkundung und Copernicus in Berlin vom 19. bis 21. März 2024 praxisnahe Anwendungsbeispiele aus dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus vorgestellt, Herausforderungen diskutiert und Potenziale für künftige Einsatzmöglichkeiten der Satellitenflotte aufgezeigt.

Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV):

Copernicus ist heute die weltweit leistungsstärkste Satelliteninfrastruktur, um globale Umweltinformationen bereitzustellen. Die Copernicus-Erdbeobachtungssatelliten liefern unverfälschte Daten, die Klimaveränderungen dokumentieren und uns so dabei unterstützen, passende Strategien zum Klimaschutz zu entwickeln. Entscheidend für den Erfolg des Copernicus-Programms ist, dass die Daten „Made in Europe“ frei und offen verfügbar sind und langfristig genutzt werden können.

Im Fokus der Konferenz steht die Nutzung der Daten des Copernicusprogramms durch die Behörden. Thema ist unter anderem, wie auf dieser Grundlage Klimaanpassungsstrategien und entsprechende Maßnahmen entwickelt werden können.

Gemeinsame Veranstalter sind das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR. Das Forum hat sich über die Jahre zu einer Leuchtturmveranstaltung für Erdbeobachtungsanwendungen entwickelt.

Copernicus wirkt weltweit

Daten des Copernicusprogrammes dokumentierten für 2023 Temperaturrekorde und eine besonders große Waldbrandaktivität in vielen Regionen – für Kanada wurden etwa die höchsten, durch Waldbrände verursachten Kohlenstoffemissionen seit Beginn der Aufzeichnungen in 2003 gemeldet. Beim Fischsterben in der Oder 2022 konnte mithilfe von Sentineldaten eine massive Algenblüte in der Oder nachgewiesen werden. Der Katastrophen- und Krisenmanagementdienst von Copernicus wurde bei dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar 2023 aktiv und lieferte wichtige Informationen zur Unterstützung der Rettungskräfte in den betroffenen Gebieten. Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, welche Bedeutung die Daten und Analysen von Copernicus für die Überwachung und den Nachweis von Klima- und Umweltveränderungen sowie im Falle von Naturkatastrophen haben.

Nutzerzentrierte Weiterentwicklung von Copernicus

Sechs neue Copernicusmissionen werden das Erdbeobachtungssystem ab 2026 noch leistungsfähiger machen und seine Anwendungsmöglichkeiten sukzessive erweitern. Besonders hervorzuheben ist hierbei die CO2-Mission, die beispielsweise dazu beitragen wird, die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu überwachen.

Schlüsseltechnologie KI

Jeden Tag liefern die Copernicus Sentinels 15 Terrabyte an Daten. Diese Datenmengen kann heute niemand mehr von Hand auswerten. Automatisierte Verfahren der Datenanalyse, allen voran Methoden der Künstlichen Intelligenz, werden daher immer wichtiger. Mit der deutschen Copernicusplattform CODE-DE finanziert das BMDV bereits seit vielen Jahren eine insbesondere auf die Bedarfe der deutschen Behörden zugeschnittene Cloudplattform für den nutzergerechten Zugang zu Copernicusdaten, Prozessierungsmöglichkeiten und innovativen Werkzeugen. Die Nutzung von KI ermöglicht unter anderem hochpräzise digitale Nachbildungen des Erdsystems. Solche digitalen Zwillinge helfen uns, die Vergangenheit besser zu verstehen, den gegenwärtigen Zustand unseres Planeten zu bewerten und die zukünftigen Veränderungen zu simulieren – für eine nachhaltigere Landwirtschaft, für kommunale Klimaanpassungsstrategien, zum Schutz der Biodiversität und vieles mehr.

Die insgesamt 22 Fachrunden zu verschiedenen Anwendungsfeldern wie Verkehr, Risiko- und Krisenmanagement und Klimawandel werden im Verlauf der Veranstaltung eine Vielzahl von Anwendungsbeispielen und Bedarfen präsentieren. Diskutiert werden auch der Datenzugang und neue Methoden der Datenverarbeitung.

Das Programm ist auf der deutschen Copernicus Website abrufbar. Hier werden im Nachgang zur Veranstaltung auch die Aufzeichnungen der Fachsessions zur Verfügung stehen: https://d-copernicus.de/infothek/veranstaltungen/nationales-forum-2024/programm/